Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 37

1911 - Breslau : Hirt
Diokletian und Konstantin. 37 Zugleich hrte Diokletian auf, sich als den ersten Brger zu betrachten, worauf Augustus und die besseren unter seinen Nachfolgern noch geflissentlich gehalten hatten, sondern umgab sich mit einem ausgebildeten Hof-ftaat und fhrte ein Hofzeremoniell nach orientalischem Vorbilde ein. Er legte die persische Perlenbinde (Diadem) an und forderte kniefllige Ver-ehrung. Dadurch schied er die Person des Kaisers von der Gesamtheit des Volks, der Untertanen, und umgab den Thron mit neuem Glanz. Es war der Anfang des Byzantinismus", den nachher Konstantin vollstndig ausbildete. Dem Senat nahm er allen Einflu auf die Regierung. Rom hrte auf, Residenz der Kaiser und der Mittelpunkt des Reiches zu sein. Die Verschiebung des geschichtlichen Schwerpunktes nach Norden spricht sich auch darin aus, da damals die Residenzen hart an der Nordgrenze lagen, es waren Trier, Mailand, Sirmium, Nikomedien in Bithynien, wo Diokletian selber residierte. Das Reich wurde in 13 Dizesen geteilt, diese wieder m Pro-vinzen; die Zahl der kaiserlichen Prfekten wurde entsprechend vermehrt. Sie erhielten so zahlreiche Unterbeamte, da die kaiserliche Verwaltung nun auch die Städte, die sich bis dahin selber verwaltet hatten, unter schrfste Kontrolle nehmen konnte, ja endlich die Magistrate der Stadt ernannte. Damit erlosch der freudige Gemeinsinn der Brger, der die Gre der antiken Städte, ja die antike Kultur selbst begrndet hatte. In dem absolutistisch regierten Reiche Diokletians war fr ihn keine Sttte mehr. 16. Die Christen im 2. und 3. Jahrhundert. Im 2. Jahrhundert war das Christentum in allen Provinzen des Rmischen Reiches ver-breitet, aber seine Anhnger bildeten, soweit sich dies erkennen lt, wohl noch die Minderzahl. Um die Wende des Jahrhunderts gewann das Siegesgefhl der Christen zum ersten Male Ausdruck. Alle anderen Religionen wrden vergehen, nur das Christentum werde herrschen, sagte Origenes (um 220), der das Evangelium und die hellenische Weltanschan-nng zu einer neuen, christlich-philosophischen Weltanschauung verwob. Bisher war trotz gelegentlicher Verfolgungen, wie der des Nero, der den Christen die Schuld am Brande Roms zufchob, die Zahl der Blutzeugen gering gewesen. In der schweren Krisis des Reiches im 3. Jahrhundert aber fanden viele die Ursachen der Emprungen in der wachsenden Menge der Christen. Decins, von dem Wunsche beseelt, die alte Herrlichkeit des Rmertums und die alte Religion wiederherzustellen, ordnete deshalb 250 ihre Unterdrckung an. Es war die erste plan-mige Verfolgung der Christen. Erst nach zehn Jahren hrten die Verfolgungen auf, und es trat eine etwa vierzigjhrige Zeit der Ruhe ein. Da entschlo sich Diokletian, der anfangs dem Christentum nicht feindlich gesinnt war, zu einer neuen Verfolgung. Zunchst wurde das Heer von Christen gereinigt, darauf (303) die Schlieung ihrer Kirchen und die Vernichtung der christlichen Schriften, ferner die Verhaftung der Priester befohlen, endlich sollten alle zum Opfer gezwungen werden. Die Diokletianische Verfolgung war die schwerste von allen; sie ging dem end-gltigen Siege unmittelbar voraus.

2. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 9

1911 - Breslau : Hirt
Die Hauptereignisse der rmischen Kaiserzeit Whrend bei Beginn der christlichen Zeitrechnung rmisches Imperium und rmisch-griechische Bildung fast an allen Ksten des Mittellndischen Meeres herrschten, traten gleich in den ersten vier Jahrhunderten nach Christi Geburt, der Zeit des sinkenden Altertums, tiefgreifende nderungen ein. Die Gebirgsschranke, die Sd- und Mitteleuropa voneinander trennt, wurde durch den Verkehr berwunden und der rmisch-griechischen Kultur der Zu-tritt erffnet. Dadurch traten auch die Germanen in diese Kulturwelt ein. Zugleich aber erfuhr die antike Kultur eine Umwandlung durch das Christentum, das trotz aller Verfolgungen und trotz der rechtlosen Stellung, die seine Gemeinden im Staate einnahmen, sich allmhlich der das ganze Reichsgebiet ausbreitete und schlielich auch die Barbaren gewann. A. Rmer und Germanen in den beiden ersten Jahr-Hunderten nach Christi Geburt. Anfnge des Christentums. 1. Das Rmische Kaiserreich. 1. Das Julisch-Claudische Herrscherhaus (30 v. Chr. bis 68 n. Chr.). Als C. Julius Csar Octavianus sich im Jahre 27 v. Chr. den Anschein gab, auf sein auerordentliches Imperium verzichten und dem Gemein- 30 v. bis wesen seine Freiheit zurckgeben zu wollen, bertrugen ihm Volk und ^ n.chr. Senat einen Teil seiner Gewalt von neuem. Er erhielt den Oberbefehl der das Heer und die Flotte und die Verwaltung aller Provinzen, in denen ein Heer stand, ausgenommen Afrika*), sowie den Titel Augustus", der Erhabene", der Erlauchte". Mehrere Jahre hintereinander wurde er zum Konsul erwhlt, alljhrlich zum Tribunen, womit ihm die tribu-nizische Sacrosanctitas und das Vetorecht erneuert wurden; dazu war er Mitglied der obersten Priesterkollegien. Dem Senate blieb die Verfgung der die Staatskasse (das ra-Senat, rium) und die Verwaltung der ihm zuerteilten Provinzen; er hatte an der Beratung der Staatsangelegenheiten und der Gesetzgebung noch immer einen wesentlichen Anteil. Das Volk bte das Recht aus, die Beamten Vo. zu whlen, doch war es an den Vorschlag der Kaiser gebunden, bis Tiberius auch diesen letzten Rest seiner politischen Aufgaben an den Senat bertrug. Die Reihenfolge der mter blieb erhalten, nur waren alle Beamten dem Kaifer untergeordnet, der auch die Zensur bernahm. *) gypten wurde als kaiserliches Privateigentum behandelt.

3. Die Weltgeschichte - S. 23

1835 - Mainz : Kupferberg
Karthager. 25 Tyrier unter Dido bauen sich auf einer Anhöhe an der Nordküste Afrika's an — Karthago (Karchedon). Alsbald von ihrem Tribute an die Eingcbornen befreit, unterjochen sie diese, und gründen Kolonien unter ihnen. An der Spitze eines Bundes mit den übrigen phönikischcn Küstenftadten Afrika's, suchen sie sich allmälig die Inseln des Mittelmccres zu unterwerfen; Führer sind ihnen vorzüglich Magon und seine Söhne Hamilkar und Hasdrubal. Sardinien (Kornland), die Pityusa, die balearischen Inseln, Korsika, der westliche Theil Siciliens, Malta rc. wie auch die kanari- schen Inseln werden ihnen tributbar. Auf dem festen Lande legen sie an den Nord - und Westküsten Afrika's, wie auch in dem südwestlichen Spanien kleine Kolonien an, hier vorzüglich durch Himilkon, dort durch Han non, die Enkel Magon's. Erster Handelstractat mit Rom (?). Die Verfassung ist aristo- kratisch mit Volksherrschaft gemischt: Zwei Suffeten (Könige oder Konsuln, Prätoren oder Dictatoren); ein Senat mit einem engern Ausschüsse, dem Rathe der Alten; das Volk mit der Wahl der Magistraten und der höchsten gerichtlichen Instanz; die Feldherrn an der Spitze der bewaffneten Macht mit einem Theile des Senates an ihrer Seite; außerdem zur Aufrechthaltnng der Verfassung, besonders gegen die Eingriffe der Imperatoren, ein Sicherheitsausschuß von hundert Männern (Ephoren), die alsbald die ganze Staatsgewalt an sich reissen. Sitten: ursprünglich roh, - Menschenopfer, niedriger Handelsgeist. Religion: ähnlich der phönicischeu, Stern - und Feuerdienst; Baal oder Moloch; Kinderopfer; prachtvolle Tempel. Der .Handel gewinnt l ,-rch die vielen Niederlagen und Kolonien schnell einen bedeutenden Umfang: zur See durch das Mittelmeer in die westlichen Meere; zu Lande durch Caravanen ostwärts nach Ammonium, Ober - Aegypten, Phönicien, und südwärts durch das Gebiet der Gara- manten bis in das Innere von Afrika. Der Umtausch geschieht wie bei den Phöniciern, auch die Maaren und Producte sind dieselben wie dort. Karthago in kurzer Zeit der Vereinigungspunkt unermeßlicher Reich- thümer, der Sitz des glänzendsten Wohlstandes und mannichfaltiger Kunstwerke. Die Hauptmacht besteht in Miethtruppen und Kriegsschiffen (Quadriremeu); — Sklaven, Ruderknechce; abgerichtete Kriegselephanten.

4. Grundriß der Alten Geschichte - S. 119

1835 - Berlin : Trautwein
Iii. Kaiserreich. B. 284-470. §. 1. 284 — 395. 119 bei Adrianopel und Chalcedon besiegt und trotz eidlicher Zusiche- rung des Lebens bald darauf getödtet. Während der zum Theil durch Gewalt und Treulosigkeit erlangten Alleinherrschaft übte Constantinus (st. 337) zwar noch öfter grausame Strenge gegen Verdächtige und ließ sogar seinen verläunrdeten trefflichen Sohn Crispus hinrichten, allein zugleich bewährte er sich durch Beruhi- gung des Staates, Sicherung der Grenzen, Beschränkung der Zuchtlosigkeit des Heeres und Reform der gesammten Staatsver- waltung als einsichtsvoller und kräftiger Herrscher. Byzanz, er- weitert und durch Plünderung griechischer Städte ausgeschmückt, (von ihm Neu-Rom, aber bald Constantinopel genannt) machte er zur Residenz, weil er den von Gothen und Neupersern be- drohten Grenzen näher sein wollte und Rom als Hauptsitz des Heidenihums und durch die Spottsucht seiner Bewohner ihm un- angenehm war; das Christenthum, für welches er sich schon 312 erklärt hatte, erhob er zur Staatsreligion und als Schutzherr der- selben berief er 325 das (erste) allgemeine Concil nach Nicäa *). Er theilte das Reich unter seine drei sitten- und einsichtslosen *) Das Reich wurde in 4 Dräsecturen (a. Orient, b. Illyricum, c. Ita- lien. d. Gallien), diese in 1.3 Diöcesen (-,. Orient, Aegypten, Asi it, Pontus und Thracie», b Macedo ien und Dacien. c. Italien, Illyricum und Africa, d. Gallien, Spanien und Britannien) und diese wieder in 117 Provinzen getheilt. Die Präfeeti prätorio der Präfecturen, die Vicarii der Diöcesen und die Statthalter der Provinzen, deren Unterbeaniten (Officium) sehr zahl- reich waren, waren, bei der jetzt eintretendcn Trennung der Civil- und Mill, tairgewalt, nur Civ'lgouverneure. An die Spitze der, der Zahl nach beschränk- ten, aber immer mehr aus Fremden ergänzten Truppen stand ein magister utriusque militiae, unter diesem die magistri equitum und peditum, die comites und duces. Die obersten Staats- und Hosbeamten wurden näher bestimmt; die angesehensten waren: der praepositus f. cubiculi (Oberhosmar- schall 1 , unter welchem die comites palatii und die cubicularii, in vier Clas- sen getheilt, standen; der magister officiorum (Kanzler oder Minister des Innern), der comes sacrarum largitionum (Finanzminister), der comes rei privatae principis (Minister des Kronfchatzes), der Quaestor (Iustizntinister und Staatssecretair), zwei comites domesticorum, (Befehlshaber der Haus5 truppen). Eine Rang- und Titelordnung, nach welcher die nobilissimi, illus tres, spectabiles, , clarissimi Und perfectissimi auf einander folgten, be- stimntte das äußere Berhältniß der Beamten. Die große Zahl derselben ver- anlaßte bei der constantinischen Finanzreform auch Erhöhung der Abgaben, na- mentlich wurde die seit kurzem eingeführte und von Constantin geregelte Jn- diction (Grundsteuer) bald sehr verderblich, so wie auch die von ihm verall- gemeinerte Gcwerbfteucr (Chrysargyrum). Für das Christenthum erklärte stch Constantin nicht sowohl aus einer wirksanien Ueberzeugung von der Wahrheit, sondern vornämlich wegen der großen Zahl der Bekenner und wohl auch in Anerkennung des größer» Gehalts desselben; die Taufe empfing er erst kurz ,

5. Theil 1 - S. 67

1832 - Cassel : Bohné
Im Allgemeinen. 67 in grosser Unterwürfigkeit von ihren Männern gehal- tenen Weiber besorgten, mit Kindern und Gesinde, das ganze Hauswesen. Der Mann war absoluter Herr in seiner Familie, der über jedes einzelne Mitglied der- selben , sein Weibu. s. f., die Todesstrafe nach Be- lieben verhängen konnte. Ueber ihren Gütlercultus, ihre Druiden, Nobilesund deren Ambacti, oder Lebens- leute, und Barden vergl. man J. Caes. 6, 13. und 17 ff. Mit ihrer Neigung zum Trunk verband sich gewöhn- lich Eitelkeit, Uebermuth, Jähzorn und Veränderlichkeit* Anmerk. Dio Cnss. 39. schildert sie folgendergestalt: *Лл1гг Gtol Yuq ukoyiotmq ol Tukutul tg Tier// Ojuo/üjc Ovtsg, Ovts то -&agaovv Щ(~>v outs то ötölog ¡tstgia^orcnv, alt tu tstwv ngog ösiliuv uvilnunov, у ui txtivov ngog Sclgaog ngons- тtg ¿ymijxiovgl. Besser klang das von Strabo 4, 195. ge- gen 200 Jahre früher über sie abgegebene Urtheil: To Ös ai\unuv (pvlov, о vvv l'ulhy.ov те y.al J't/.lutr/.ov yulov- oiv, agtiftuviov ts y.al ■dvfuxuv ¿an, y.ul тuyv ngog ¡iüyrtv' ulloig dt unlovv y.ul о и xaxotj&sg. Alu ös tovzo tgtotootr- Ttg ¡.¡sv, afrgool ovvluai ngog rovg ayolvug, y.ul (jpuvtgwg, y.al oo ¡ist и ntgio'xtftbjg' wots у ul tvimaytigiottn ylvovzul т o~ig у.итшутдащуь1у t&tlovül' y.ul yug oie ßovietul, y.ul onov, v.ul аир r,g hvye пдосраашд„ nugoguvug т1д amovg, tzolyovg tays ngog тuv y.lvöuvov , nhpv ßlag y.ul то1цт\д, ovöiv tyovtag то ovvaywvtgousvov. 1г. llauptziige aus de?% Geschichte. Die nur einigermassen zuverlässige allgemeinere Geschichte von Gallia beginnt erst seit der Unter- werfung derselben durch J. Caesar; indessen giebt es doch einige frühere einzelne, ziemlich verbürgte Nach- richten über dieses Land. I. In dem Jahre vor Chr. Geh. 622 — 612. Ein- wanderung der Cellae oder Galli unter Anführung des Beüovesus nach Oberitalien, wo sie Mediolanum gründeten, und des Sigovesus nach Germanien. Fort- setzung dieser bewaffneten Auswanderungen, grössten- theils in dem rechten Ufergebiet des Danubius, an den Illyrischen Gebirgen hin, bis nach Pannonien und Thracien, von wo aus die Einfälle in Griechenland (bis zumparnassus) geschahen, endlich bis nach Klein- asien; vorzüglich durch Tectosagische Völker* 5*

6. Verschüttete Römerstädte, die Römer in den Provinzen, Lager und Soldatenleben, Religion und Philosophie, der Ausgang des römischen Weltreichs - S. 150

1884 - Leipzig : Freytag [u.a.]
bereits, die alten Kulte selbst abzuschaffen, es wurde Schließung der Tempel, das Aufhören der Opfer dekretiert; was gelegentlich zu einer förmlichen Verfolgung der Heiden geführt hat. Zugleich erfolgte die Konfiskation der Stiftungen zu heidnischen Kultuszwecken, sowie der fetten Pfründen, welche die Pontifices und Augurn bisher bezogen hatten, ohne dafür etwas thun zu müssen; man machte Miene selbst für die Ausrichtung des römischen Staatskultus in der alten Hauptstadt die Gelder zu streichen. Aber da zeigte sich doch, daß die Lebenskraft des Heidentums keineswegs schon erschöpft sei; zahlreiche Gesellschaftskreise, ans dem Lande, wie in den Städten hielten am alten Kultus fest, namentlich auch ein nicht geringer Bruchteil der Intelligenz: die Professoren in Athen, Antiochia, Alexandria, ferner die alt-patricischen Geschlechter, die im Senat zu Rom den Ton angaben, auch dann noch, als sie bereits gegenüber den Parvenus in der Minderheit sich befanden. Dieselben wiesen darauf hin, daß die Staatsopfer für das Wohl des Reiches, wie des Kaisers nach wie vor ausgerichtet, auch die Anspieien in althergebrachter Weise eingeholt werden müßten; daß der Staat die Kosten zu bewilligen habe — seine Existenzberechtigung beruhe darauf'. Dies Programm wurde von der Senatorenpartei mit nicht geringerer Zähigkeit und Hingebung verfochten, als achthundert und mehr Jahre früher die Sache der Patricier gegen die Plebejer. In der Kurie war eine Statue der Victoria vorhanden, vor der im Namen des Senates geopfert zu werden pflegte. Als Kaiser Gratian im Jahre 384 dieselbe entfernen ließ, womit die christliche Majorität der hohen Körperschaft einverstanden war, erhob sich darob ein wahrer Sturm der Entrüstung. Unter diesen Umstanden darf es nicht Wunder nehmen, daß es wiederholt auch zu Reaktionen gegen das Christentum kam, die an jenen heidnischen Kreisen ihren Rückhalt fanden. — Auf die Söhne Konstantins folgte fein Neffe, Julian der Apostat (361-363), ein Zögling der athenischen Schule, der in

7. Teil 1 - S. 111

1872 - Leipzig : Teubner
111 dete den Krieg 146 durch die Z erstrung Korinths. Griechenland ward Rom unterthnig, wenn schon erst spter unter dem Namen Achaia besondre Provinz. Der dritte punische Krieg 149146. 147. Wrend Masinissa, der unermdlich thtig das Volk der Numiden einer hhern Zivilisation zufhrte, die Karthager fortwrend bedrngte und beraubte, versagten diesen die Brner ebensowol ihr gutes Recht, wie die Erlaubnis zur Selbstverteidigung. Rastlos arbeitete M. Porcius Cato daran den verhngnisvollen Untergang der einst so mchtigen und gefhrlichen Nebenbuhler herbeizufhren. Als sie endlich zu den Waffen gegriffen, aber eine Niederlage erlitten hatten, mischten sich die Rmei aus Furcht, Masinissa mchte ihnen die Beute vorwegnehmen, ein. Vergeblich unterwarfen sich die Karthager allen Forderungen: sie wurden zum Verzweiflungskampf getrieben, den sie mit der grten Sndhaftigkeit fhrten, bis P. Scipio Ae-nnlianus 146 die Stadt einnahm und zerstrte. Das Gebiet ward die provincia Africa. Durch Karthago s Fall und die vorausgegangnen Kriege im Osten ist Bom faktisch zum Besitz der Weltherschaft gelangt, und bei allen folgenden Kriegen handelt es sich nur um Erweiterung und Befestigung derselben. Das Innere. 148. Der innere Verfall Roms beginnt 1) mit Abschlieung der Familien, aus denen in Anerkennung der geistigen Ueber-legenheit das Volk die Männer fr die hhern Aemter gewhlt hatte, zu einer sich fr allein zu den Aemtern berechtet haltenden und ihre Ansprche auf alle mgliche Weise durchzusetzen suchenden Klasse (optumates, nobiles, ius imaginum homines novi). Zu Gunsten der Nichtedeln ntzte nichts die lex Villia annalis (31. Jahr fr die Qustur, 36. fr die Aedi-litt, 40. fr die Prtur, 43. fr den Consulat). 2) wirkte dahin die Annahme fremder, namentlich griechischer Bildung, auf der einen Seite Veredlung durch Kunst und Wissenschaft anbahnend (M. Marcellus, die Scipionen), andrerseits aber auch den cht romischen Charakter brechend und untergrabend, daher von Cato energisch bekmpft (187proce der Scipionen; 171 die epikurei-sehen Philosophen, 161 die griechischen Rhetoren, 155 die drei von den Athenern als Abgeordnete gesandten Philosophen verwiesen) Damit im Zusammenhang stand 3) das Sinken des religisen Glaubens, indem die Annahme fremder Kulte zu fters unsittlichem Abergkuhen (senatus consultum de Bacchanalibus lb), der kritische Geist dagegen zur schwchenden Umdeutung und zum Unglauben fhrte, so da das Festhalten der Formen in und nm des Staats willen fr Viele die rgste Lge wurde. Wesent-

8. Die alte Geschichte - S. 328

1846 - Münster : Coppenrath
328 nungen der Märtyrer, ihre beispiellose Geduld und Standhaftig- keit, die freudige Zuversicht, mit welcher sie schieden, alles dieses wirkte begeisternd auf die Umstehenden; und so sproß aus ihrem Blute eine reiche Saat neuer Bekenner hervor. Auch die Ver- bannung der Christen wirkte zur Ausbreitung ihrer Lehre, indem sie überall, wohin sie kamen, das neue Evangelium verkündeten. Erst im Jahre 311 trat der Kaiser Konstantin der Große als Schutzherr des Christenthumes auf. 114. Rom unter Kaisern von 30 vor Chr. bis 476 nach Chr. A u g u st u s Oct-avian, nunmehr Augustus genannt, der erste römische Kaiser, herrschte mit vieler Klugheit und Mäßigung und machte ullmalig die Gräuelthaten vergessen, durch die er sein früheres Leben geschändet hatte. Durch Cäsars Schicksal gewarnt, vermied er sorgfältig Alles, wodurch er den Unwillen der Römer gegen sich hätte erregen können. Er ließ den Senat, die Consuln, die Tribunen, kurz alle Würden des ehemaligen Freistaates bestehen, doch nur dem Namen nach; der That nach vereinigte er sie alle in seiner Person und regierte unumschränkt. Um das Volk noch mehr zu täuschen, nahm er wiederholt den Schein an, als sei er ganz bereit, das lästige Geschäft der Regierung nieder zu legen. Durch inständiges Bitten seiner Freunde und Anhänger aber, welche diesen Wunsch zu deuten wußten, ließ er sich jedesmal gern bewegen, dieselbe auf eine bestimmte Zeit, gewöhnlich nur auf fünf oder zehn Jahre, wieder anzunehmen, bloß um sich dem Vaterlande, wie er vorgab, durch Übernahme der schweren Bürde gefällig zu erweisen, — ein Gaukelspiel, das er bis zu seinem Tode fortsetzte. Bei aller Machtsülle, die er besaß, nahm er die bescheidene Miene eines bloßen Bürgers an. Er speisete, wohnte und kleidete sich nicht bester als zuvor; nur umgab er sich zur Sicherheit mit einer Leibwache. Ihm zur Seite standen als

9. Die Zeit von Christi Geburt bis zum Regierungsantritt Karls des Großen - S. 44

1864 - Leipzig : Teubner
44 Tiberius' Regierung. — Das Evangelium. Äußerungen Ä- In demselben Jahre ward auch Plancina durch eine Anklage zum Selbstmord getrieben-). Was nützte es, daß auch Delatoren bestraft wurden^)? Immer fanden sich neue Werkzeuge des den abscheulichsten Wol- lüsten fröhnenden Tyrannen, auf den nicht einmal der freiwillige Tod seines Freundes Cocceius Nerva, obgleich der Schmerz um die Zustände die Veran- lassung war, einen Eindruck machte^). Was sich im Anfänge der römischen Kaiserzeit stets zeigte, daß die Weltregierung einen andern Thronfolger er- sehen hatte, als den das Volk, den die Kaiser selbst als solchen erwarteten und ersahuä/ geschah auch jetzt, indem Tiberius sich einen Erben des Reichs erwählen sollte. Sein Enkel Drusus war noch zu jung, Germanicus' Bruder Claudius zu dumm, er wählte Germauicus^ Sohn Gaius, der von den Sol- daten den Beinamen Caligula erhalten hatte0). Noch dauerten in Rom die Verfolgungen fort7), wärend Tiberius endlich Leibesschwäche befiel.- Er verbarg sie durch forciertes Wesen und Fortsetzung seiner Wollust und ließ keinen Arzt au sich^). Doch erfuhr Macro das Bevorstehn seines Todes und traf feine Maßregeln zu Gunsten Caligula's. Wärend einer Ohnmacht des Kaisers begrüßte man diesen als Herscher, aber neues Leben regte sich in dem todt geglaubten. Da ließ ihn Macro ersticken 16. März 37 9). Das Evangelium. 8 ii. I. Wärend Tiberius Regierung aller Welt klar machen mußte, daß die Hoffnungen aus eine Veränderung der Weltzustände zum Bessern, welche die Heiden au die Errichtung des römischen Kaisertums geknüpft hatten, leer und eitel gewesen, war unter dem erwählten Volk des Eigentums bereits der Welt- heiland, der Erlöser von Sünde und Tod, der wahrhaftige Gottes- und Menschensohn, Jesus Christus erschienen. Die Geburt uusers Herrn fällt noch unter die Regierung Her ödes des Großen (der bethlehemitische Kiudermord)^). Nach dessen Tod im J. 4 ward Palästina unter seine Söhne also geteilt, daß Archelaos Judäa, Samaria und Jdumäa mit dem Titel eines Ethnarchen, Herode s Autipas Galiläa und Philippos Peräa als Tetrarchen erhielten^). Einige Teile des Landes wurden zur Provinz Syrien geschlagen. Auf die Anklagen seiner Brüder ward 6 n. Chr. Archelaos von Augu- stus entsetzt, nach Vienna in Gallien verwiesen, seine Schätze ciugezogen und 1 1) Vi 29 u. 31. Agr. starb an demselben Tage zwei Jahre nach Seiau. — 2) Vi 32. - 3) Vi 36. — 4) Vi 32. Hochverratsproccsse s. Vi 20. 24. 29. 35. — 5) Iii 18 a. E. — 6) Vi 52/ vgl. Vi 26. I 41. — 7) Vi 53—55. — 8) Vi 52. — 9) Vi 56. — 10) Unsere Zeitrechnung rührt von dem römischen Abt Dionysius mit dem Bein, exiguus (532. f 556) her. Nach den: Ev. St. Matth. 2, 3 —19 und Luc. 1, 5 fiel aber die Geburt in die Lebenszeit Herodes des Großen, dessen Tod nach den übereinstimmenden Quellen (s. Fischer Zeittafeln S. 421) Anfang April oder Ende März 4 v. Chr. erfolgte. Den Census in Judäa (Huschle: über den zur Zeit der Geburt Christi gehaltenen Census) hielt nach Tertull. adv. Marc. Tv 19 der Proconsul Syriens G. Sentins Saturninus, welcher spätestens bis zur Mitte des Jahres 6 v. Chr. die Provinz verwaltete (Fischer a. a. O. S. 418). Eine neue Schwierigkeit entsteht dadurch, daß Luc. 2, 2 den Statthalter Syriens, unter dem der Census abgehalten ward Kvqlvos oder Kvqijvi-og nach anderer Les- art nennt. Damit kann kein anderer gemeint sein, als P. Sulpicius Quirinus, welcher nach Jo8. Antiq. Xvtii Ans. im I. 6 n. Chr. den Census in Judäa hielt (über die ans ihn bezügliche Inschrift s. Bergmanns Programm. Lnckau 1851). Darf man dem Evangelisten eine Verwechslung des zweiten nach Archclaos Entsetzung an- gestellten Census mit den: früher:: zuschreibcn? — 11) Jos. Antiq. Xvii 8 ff.

10. Lehrbuch der Geschichte zum Gebrauche bey Vorlesungen auf höheren Unterrichtsanstalten - S. 106

1816 - Breslau : Holäufer
Alte Geschichte. Ig 6 Landescultur und häuslichen Tugend berückflchtigt; verpflichtete zur Unduldsamkeit gegen Tempel- und Opfer-Dienst. Heilige Bücher von Alexander d. G. verbrannt. — Mager, wie Chaldäer und Leviten, medischer Priester stamm, Inhaber und Pfleger der Liturgie und der gottesdienstlichen Gebräuche, Ge- lehrten-Stand der Nation, Erzieher und Vertraute des Kaisers: Archimagus, Destur-Mobeds, Mobcds, Herbeds. — Arabische Intoleranz verdrängte [636 n. Chh den magischen Cnltus nach Surate: Parsen, Gauren, Kaffern. n) Griechenland s§. iz fll.^, durch Staatsverfas- sungcn geregelt, war durch begeisterndes Nationalgcfühl und vaterländischen Heldengeist ausgezeichnet; die Keime des Kunstsinns waren aufgegangcn und ihr Wachsthum wurde durch Thatenrcichthum und Erkrästigung des Volksgeistcs in Leiden und Gefahren, gefördert. Athen's cflanzendcs Zeit- alter begann. — No in (§. 28) bestand die Weben junger, von aristokratischer Beschränktheit gedrückter Freyheit. — Karthago's Macht entwickelte sich und seine Secherrschaft war hegründcc» Zeittafel. 559 Gründung der persischen Herrschaft. Ol. 55, i. 550? Son ; f u cu, im K. Lou, Sina's Slttcnlehrer. 546 Krösus von Cyrus besiegt. Kl. Asien persisch. 536 Babylon persisch»— Serubabel. 525 Aegypten von Kambyses erobert. 513 Dariusi Zug gegen die Skythen. 509 Vertreibung dertarqumier aus Rom 245 n. E. R. — Luc. Junius Brutus (mit den Suff. Sp. Lu- cretius Tricrpitinus und M. Horatru^ P u lv i llu s) und Luc. Ta rquin iu s C o l l a ti- nus (mitsuff. P. Valerius Poplicola) die ersten römischen Konsuln» — Alkmaoniden in Athen» 503 Unter dem Consulate des ?>. Valerius Poplico- la z. atenmale, und T. Lucretiuö Tricipitr-
   bis 10 von 60 weiter»  »»
60 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 60 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 3
2 0
3 0
4 14
5 0
6 1
7 0
8 1
9 1
10 11
11 8
12 0
13 0
14 3
15 0
16 1
17 0
18 0
19 0
20 29
21 1
22 6
23 4
24 0
25 2
26 24
27 9
28 0
29 0
30 0
31 0
32 2
33 1
34 1
35 0
36 2
37 17
38 0
39 2
40 1
41 1
42 0
43 1
44 0
45 14
46 1
47 1
48 4
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 242
1 411
2 42
3 462
4 242
5 36
6 68
7 29
8 42
9 393
10 38
11 137
12 49
13 207
14 644
15 51
16 554
17 4747
18 21
19 16
20 109
21 294
22 594
23 336
24 67
25 1089
26 3798
27 41
28 152
29 4
30 308
31 24
32 145
33 59
34 178
35 182
36 98
37 176
38 23
39 232
40 88
41 470
42 248
43 2989
44 34
45 846
46 82
47 419
48 52
49 56
50 162
51 4
52 2214
53 243
54 153
55 87
56 486
57 92
58 1763
59 56
60 21
61 233
62 135
63 60
64 354
65 2178
66 323
67 73
68 494
69 1131
70 130
71 574
72 166
73 122
74 123
75 213
76 289
77 654
78 147
79 215
80 51
81 106
82 200
83 642
84 146
85 9
86 103
87 164
88 540
89 368
90 382
91 179
92 2735
93 14
94 436
95 1876
96 17
97 776
98 1302
99 22

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 114
1 23
2 121
3 147
4 14
5 1832
6 27
7 1066
8 167
9 206
10 37
11 19
12 69
13 15
14 3
15 351
16 34
17 12
18 18
19 362
20 7
21 12
22 2632
23 57
24 67
25 29
26 61
27 844
28 12
29 124
30 14
31 48
32 4
33 1064
34 22
35 27
36 3
37 324
38 30
39 1044
40 44
41 8
42 26
43 280
44 22
45 29
46 144
47 150
48 14
49 45
50 165
51 92
52 514
53 26
54 1822
55 18
56 132
57 15
58 40
59 1151
60 548
61 26
62 8090
63 1320
64 233
65 110
66 1
67 80
68 77
69 151
70 13
71 83
72 9
73 261
74 155
75 239
76 352
77 57
78 86
79 35
80 278
81 685
82 95
83 17
84 22
85 242
86 6
87 7
88 36
89 13
90 14
91 920
92 507
93 34
94 16
95 9
96 6
97 31
98 2097
99 804
100 413
101 14
102 103
103 247
104 12
105 92
106 34
107 8
108 515
109 28
110 195
111 112
112 174
113 22
114 111
115 467
116 236
117 14
118 12
119 18
120 480
121 123
122 82
123 117
124 111
125 34
126 165
127 727
128 99
129 84
130 9
131 344
132 34
133 43
134 21
135 3
136 1140
137 18
138 97
139 10
140 56
141 5
142 232
143 372
144 33
145 3272
146 2489
147 36
148 301
149 244
150 16
151 67
152 165
153 7
154 156
155 265
156 164
157 24
158 51
159 48
160 41
161 7
162 5698
163 1301
164 27
165 314
166 704
167 225
168 22
169 231
170 6
171 21
172 128
173 662
174 33
175 615
176 109
177 2687
178 30
179 349
180 32
181 1595
182 839
183 1340
184 30
185 23
186 103
187 60
188 128
189 96
190 53
191 28
192 254
193 19
194 83
195 10
196 144
197 284
198 21
199 45